Am Sonntag nachmittag war ich am Bausenberg in der Eifel. Schon vom Landeplatz aus bot sich ein interessanter Anblick: Ein blauer Schirm quer über einem Baum direkt hinter dem Start. Oje, dachte ich, hat der Bausenberg mal wieder seine böigen Zicken gezeigt. Und genauso war es: Ein Pilot war beim Startversuch von einer Böe erfasst, hoch und nach hinten geschoben worden, bis der Baum ihn sanft in seinen Ästen fing.

Die positive Seite an der Geschichte: Der Pilot blieb unverletzt, und sogar sein Schirm konnte dank der Hilfe der freiwilligen Feuerwehr schadlos geborgen werden. Allerdings sträubte sich die Eiche so sehr, die bunten Leinen loszulassen, dass sie selbst ein paar Äste lassen musste.

Ein wenig Analyse soll aber schon noch sein. Denn der Pilot war bei noch sonnigen und für den Bausenberg auch im Winter somit thermikträchtigen Bedingungen gestartet, wobei der Wind einen deutlichen Einschlag aus SW hatte. In dieser Kombination ist der Hügel recht giftig. Selbst wenn die Windfahne dank Seitenrotor ordentlich auf Süd steht, wird man schnell vom Seitenwind gebeutelt, wenn man sich aus der Startschneise erhebt. Fliegerisch hat man am Bausenberg bei Westeinschlag eh selten Glück. Der Hang trägt dann nicht. Wer vom Start weg nur ein bisschen nach Osten fliegt, hat schnell Probleme, überhaupt zurück zu kommen (Leitplankeneffekt), und die Westflanke ist einfach zu flach. Also: Es ist ratsam, den Bausenberg tatsächlich nur bei Südwind oder SSO zu befliegen.

Nach der ganzen Bergungsaktion hatte der Wind übrigens halbwegs auf Süd gedreht, war allerdings so schwach, dass für 3 Piloten nur noch ein Abgleiter drin war.

Am Finkenberg (im Wiedtal) wurde am gleichen Tag mittags ganz gut geflogen, wenn auch die Landungen auf der vom Hochwasser durchfeuchteten Landewiese wohl kein Fliegertraum waren.