Zwei Zustände der NAO. Bild: NOAA
In meinem realen Berufsleben als Wissenschaftsjournalist beschäftige ich mich auch gelegentlich mit dem Thema Wetter. Kürzlich habe ich für den Deutschlandfunk einen Beitrag produziert, in dem ich die Lösung des Rätsel um die Nordatlantische Oszillation (NAO) präsentiere. Das Phänomen NAO ist für die typischen Muster der Großwetterlage Europas verantwortlich, und vor allem dafür, ob ein Winter eher nass-mild oder trocken-kalt wird. Das hängt von der Stärke des Islandtiefs im Verhältnis zum Azorenhoch ab, was entweder für starken Westwind sorgt (mild) oder Kaltlufteinbrüche aus Osten zulässt. Seit Jahrzehnten beobachten Meteorologen, dass dieses Verhältnis bzw. die Großwetterlagen zyklischen Schwankungen unterworfen sind. Was den Zyklus steuert, war bisher aber nicht bekannt. Jetzt haben britische Forscher nachgewiesen, dass die Ausprägung der NAO stark mit Schwankungen in der Sonnenaktivität zusammenhängt, insbesondere bei der UV-Strahlung.

Mit diesem Wissen werden künftig Langfristprognosen über die wahrscheinliche Entwicklung des Winters etwas treffender werden können. Fürs kurzfristige Flugwetter ist das vorerst zwar nicht interessant bzw. verwertbar, aber wer sich grundsätzlich mit Wetterphänomenen beschäftigt, wird über kurz oder lang auf die NAO stoßen. Und da kann ein besseres Verständnis nicht schaden...

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