Als ich am Montag von Greifenburg nach Hause fuhr, zeigte sich am Himmel über Süddeutschland ein faszinierendes Wolkenschauspiel. Viele Cumuli, die erst noch ganz harmlos aussahen, zeigten plötzlich steile Auswüchse nach oben, so als hätte die aufsteigende Luft in der Wolkenmitte noch einmal richtig Anlauf genommen. Ein typisches Zeichen für Labilität.

Weiter oben in der Atmosphäre lag wiederum eine Inversionsschicht, an der sich die aufsteigende Warmluft ausbreitete - erkennbar an der schirmartigen Ausbreitung der Wolke.

Bei solchen Bedingungen zu fliegen ist nicht ohne! Selbst harmlos aussehende Cumuli können plötzlich enorme Saugkraft entwickeln. Und wenn die aufschießende Luftmasse genug Power hat, kann sie auch die Inversion durchstoßen. Dann können daraus schnell mal Gewittermonster werden. Wenn die Power nicht ausreicht, kann sich unter der Inversion genügend Feuchtigkeit sammeln, um die Wolken immer weiter in die Breite wachsen zulassen. Die Abschattung bremst dann die weitere Entwicklung.

Wie schreibt ein Pilot über einen Flug an dem Tag in der Region auch so passend: "Stark angefangen und stark zugezogen der Tag"... Etwas weiter im Norden und damit näher zum Hochdruckzentrum, wo die Basis etwas tiefer lag, aber die Wolken weniger zuzogen, hat ein anderer Flieger sogar einen 212 km Hammerflug hingelegt.

Passend dazu noch ein Temp aus Süddeutschland. Sehr schön darauf zu sehen ist zum einen der starke Gradient in den unteren Atmosphärenschichten bis über 700 hPa, was mehr als 3000m MSL entspricht. Darüber kommt dann auf etwa 3500m (750 hPa) die deutliche Inversion (starker Rechtsknick in der rechten Temperaturkurve).