Kurzfassung

Samstag soarbar bei SW, Sonntag leicht durchwachsen aus West, recht böig.

Wetterlage

(Grafik: wetter3)
Die Großwetterlage ist seit einiger Zeit weitgehend ähnlich: Über dem Nordatlantik und der Nordsee herrschen Tiefdruckgebiete, die dem Azorenhoch nicht den Platz lassen, sich mal mit wirklich trockenen Luftmassen in Mitteleuropa zu etablieren. Es kommt immer nur zu kurzen Vorstößen von Hochdruckzungen - wie auch an diesem Wochenende. Wirklich dominant und überzeugend ist das nicht. Mit der Westwinddrift kommen eher feuchte Luftmassen hier an. Über dem Land schön aufgeheizt, können daraus schnell mal ein paar Schauer und Gewitter werden.

Aus aktuellem Anlass noch ein paar Worte zum Siebenschläfer: Der geistert jedes Jahr wieder durch die Medien, und jedes Mal erklären die Meteorologen, dass die Regel, wonach das Siebenschläfer-Wetter den Trend für die nächsten 7 Wochen vorgibt, nicht für diesen einen Tag zu verstehen ist, sondern für den Zeitraum Ende Juni / Anfang Juli. Und es ist auch durchaus etwas dran. Die Großwetterlagen im Sommer sind recht beständig. Die großräumigen Zirkulationen, die sich einmal aufgebaut haben, bleiben dann gerne so, wie sie schon sind. Nur das mit den 7 Wochen ist etwas übertrieben. Die Zahl sollte man eher biblisch verstehen, d.h. sie steht bildlich gesprochen für "eine längere Zeit".
Die Meteorolgen nennen für den Siebenschläfer übrigens eine Zutreffwahrscheinlichkeit um die 66 Prozent. Sie ist also gar nicht so hoch. Zumal das Wetter generell eher dazu tendiert, sich nicht groß von einem Tag auf den anderen zu verändern. Wer als Hobbymeteorologe einfach behauptet: Morgen wird es ganz ähnlich wie heute, wird in mehr als 50% der Fälle recht behalten! Und wer jetzt für diesen Sommer vorherrschend schwül-warmes, teils zu Gewittern neigendes Wetter vorhersagt: Das ist keine große Kunst. Das liegt einfach nahe am Durchschnitts-Sommer bei uns, auch wenn wir uns lieber den Super-Sommer erträumen.

Samstag

(Grafik: windfinder)
Samstag ist der schönere Tag.Viel Sonne, ein paar Wölkchen, Wind weht in der Eifel um die 15 kmh aus SW, am Nachmittag in thermischen Böen auch deutlich darüber. Die Thermik zieht unten heraus gut durch, wird aber so ab 1000m doch ziemlich mau. Bis zur Basis auf rund 1500m zu gelangen wird wohl eine Kunst bzw. bedarf dann eines Hammerbarts. Zum Abend hin könnte es irgend eine Wolke auch mal bis zur Schauertätigkeit schaffen, die Chancen sind aber eher gering.

Sonntag



(Grafik: windfinder)
Am Sonntag dreht der Wind auf West und frischt gegenüber Samstag ein bisschen auf. Vor allem aber nimmt die Böigkeit deutlich zu. Zur aktivsten Thermikzeit sollten noch nicht ganz gurtzeugfeste Flieger u.U. auf einen Start verzichten. Allerdings könnte ihnen das auch angesichts der Wolken vielleicht auch nicht so schwer fallen. An dem Tag ist auch Getröpfel und Gewitter drin. Die beste Zeit kommt dann womöglich am Abend. Bei den langen Tage lässt sich ja auch noch nach 17 Uhr drei Stunden fliegen, zumal keine anderen "Schland-Taten" rufen ;-).
 
Flugprognosen für den Großraum Eifel

Samstag: SW-Hänge: an der Mosel Marin, Klüsserath, Graach, vielleicht auch der Finkenberg im Wiedtal. Grundwind eher auf der schwachen Seite, dafür aber thermisch böig. Mit Windversatz an der Mosel auch Streckenpotenzial, trotz eher mauer Thermik "oben rum".

Sonntag:Westhänge gefragt, teils sportlich böig. Wenn sich keine Schauerwolken festsetzen wohl zum Abend hin die besseren Soaringbedingungen.

Anderswo fliegen

Die östlicheren Mittelgebirge sehen gut aus. In den Alpen Südlage, v.a. in der Schweiz auf Föhn achten!

Weitere Aussichten

Schwachdrucklage mit wenig Wind. In der zweiten Wochenhälfte wärmer mit Schauer-, teils Gewitterneigung.

Hinweis: Bitte nutzt die Kommentarfunktion des lu-glidz-Blogs, um nach dem Wochenende kurz Eure Erfahrungen und Feedback zu posten. War das Wetter so wie die Vorhersage? Wo ging etwas, wo nichts? Die Rückmeldungen helfen mir, die Prognosen weiter zu verbessern