Ab 2015 sollen bei FAI-Gleitschirmwettbewerben die dort geflogenen Schirme nach einer neuen Norm getestet sein. Über das Jahr hat eine Arbeitsgruppe die Eckdaten für diese Competition Class (CC) ausgearbeitet. Derzeit liegt den Verbänden ein Entwurf vor, den sie bis Ende November kommentieren können. Bis Anfang 2014 soll dann ein endgültiges Dokument erstellt werden, dass bei der nächsten Jahrestagung der FAI-Gleitschirmsektion CIVL Mitte Februar beschlossen werden könnte. Der Entwurf kann hier als pdf downgeloadet werden.

Folgt man dem Entwurf, würde es in Zukunft zwei Wettbewerbklassen geben, CC-Pro und CC-Sport. CC-Sport entspricht dabei weitgehend den heute schon als EN-D zugelassenen Wettbewerbsschirmen, mit einer (möglichen) Einschränkung: Die Streckung der Flügel soll auf 7, die Geschwindigkeit auf 60 km/h  beschränkt werden.

Im Unterschied dazu könnte bei CC-Pro die Streckung bis zu 8 betragen, die Maximalgeschwindigkeit 65 km/h. Die Leinensätze müssten nicht mehr nur 8 G sondern eine Belastung von 23 G aushalten (die Leinen würden also dicker). Im Flug würden bei Tests alle  Manöver gemäß EN-Norm geflogen. Allerdings darf dann der Testpilot schon nach einer Sekunde eingreifen. Zudem finden die Testflüge zwingend mit einem Wettbewerbsgurtzeug statt.

Interessant für die Praxis ist die Vorgabe für die Hersteller, bestimmte Gewichtsbereiche mit ihren Modellen abdecken zu müssen. Der Kernbereich reicht von 95-115 kg, der erweiterte Bereich von 70-130 kg. "Große" Hersteller, die bei der letzten Weltmeisterschaft mit mehr als 10 Schirmen vertreten waren, werden dazu verpflichtet, auch Schirmgrößen für den erweiterten Bereich anzubieten.

Noch sind das alles nur Vorschläge. Es bleibt spannend, was davon am Ende von den CIVL-Delegierten abgenickt wird. Genauso spannend ist, wie nationale Verbände wie der DHV, die sich bisher gegen die Einführung einer Competition Class stellen, auf diesen Kompromissvorschlag reagieren werden. Immerhin sollen ja alle EN-Testmanöver geflogen werden (nicht nur eine Art EN-light), die 23-G-Leinen bedeuten einen Sicherheitsgewinn, und auch die Testflüge mit Wettbewerbsgurtzeug erlauben eine realistischere Einschätzung der Flügelreaktionen.